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Authentizität

In den letzten Monaten wurde mir mal wieder gezeigt, wie wichtig es ist, sich selbst zuzuhören und demnach zu leben. Ich war ja gut beschäftigt mit dem Schreiben meines Buches, als plötzlich die Sommerferien über meine Familie hereinbrechen. Fortan ist der Alltag verändert, was aber nicht sonderlich stört. Ich schreibe und wenn der Zugang verstopft ist, mache ich was mit den Kindern. Aber nun kommt aus dem Nichts dieses schlechte Gewissen, daß ich mit den Dreien unbedingt in Urlaub fahren müßte. Schließlich machen das alle so, und so drückt und piesackt mich der Gedanke, bis ich voreilig und gegen meine eigene Überzeugung ein Hausbooturlaub plane, bestelle und anzahle.

 Hört sich alles ganz gut an, die Kinder freuen sich, mein schlechtes Gewissen ist beruhigt und ich konzentriere mich wieder auf den Augenblick. Eh ich mich versehe ist die Zukunft aber plötzlich herangerückt und der Tag der Abreise naht. Nun muß ich aber wiedermal feststellen, daß ich solch vorausorganisierten Erlebnisse überhaupt nicht mag, weil ich nie weiß, ob ich dann auch tatsächlich Lust dazu habe, weswegen ich gern eher Spontanentscheidungen treffe, weil ich dann auch sagen kann: Ja, jetzt will ich das vollen Herzens erleben.

Nun ja, ich hatte überhaupt keine Lust wegzufahren. Ich wollte mich lieber meinem Buch widmen, welches mich drängte zu Ende kommen zu wollen, und verschiedene andere Dinge erleben, die im Moment wichtig waren. Aber geplant ist nunmal geplant, und da muß man ja durch. Nun kommt mein geliebtes Auto ins Spiel. Ich hab da ja einen guten Draht und wenn ich mal was nicht verstehe, zeigt sich anhand meiner Amazone welches Problem gerade in mir wuchert. Aus heiterem Himmel also beginnt mein Auto nicht mehr richtig zu fahren, und das wo es absoult zuverlässig und treu ist. Ich völlig irritiert und versuche es irgendwelchen anderen Ursachen in die Schuhe zu schieben. Den ersten Impuls des wahren Wissens ignorierend. Einmal repariert es sich von alleine, und alles ist wieder gut. Super, denke ich, das Problem hat sich erledigt, bis es am vorletzten Tag vor der Abreise (ich wollte mit dem alten Schätzchen an die Nordsee fahren) wieder zu stottern beginnt. Irritation. Genervt ob der Tatsache, daß ich eh fahren nicht will, und daß das Geld, welches der Urlaub kostet eigentlich auch gut andersweitig ausgegeben sein könnte, übersehe ich die schreiende Nachricht in diesem Tun und versuche in aller Hektik das Auto reparieren zu lassen. Der gesamte „Pack“-Tag geht für diese Aktion drauf. Nützt aber nichts, da keiner die Ursache findet. Was nun. Einen Augenblick lang spüre ich eine Ruhe in mir, als mir klar wird, daß ich nicht fahren kann. Was dem entspricht, was ich eigentlich haben wollte. Aber wieder höre ich nicht zu und setze mich unter Druck. Und schaffe es tatsächlich mir einen Mietwagen zu organisieren, für viel Geld, das ich auch noch leihen muß, um den vermeintlich gewollten Urlaub auf Teufel komm raus durchzuziehen.

Also Mietauto holen, nachts packen und frühmorgens mit den Kindern im Fond losfahren... Direkt in den Regen hinein. All ob sich der Himmel gegen mich verschworen hätte: Es regnet die ganzen nächsten Tage. Das Hausboot entpuppt sich als schwimmendes Campingklo, wo es so eng ist, daß man sich kaum bewegen kann, wo es reinregnet, und alles unter Wasser setzt, an einem Ort wo es NICHTS gibt, ausser Matsch und Wasser, und bei Regen tödliche Langeweile einstetzt (bei schönem Wetter wäre es ja egal gewesen), und Cuxhaven entpuppt sich als Retortenstadt der übelsten Sorte... Kurzum: Ein völliger Reinfall. Alls ich nach einer zutodegefrorenen Nacht dann beschließe aus dem Boot auszuziehen, - die Kids sind Gottseidank meiner Meinung – und wieder zurück zu fahren, beginne ich wieder so langsam in mein Mitte zurück zu finden. Zurückkommend ändert sich natürlich das Wetter, und mein Auto läßt sich recht einfach reparieren. Was eine andere faszinierende Geschichte ist (weil ich da mal wieder so bin wie ich bin und mit dem Mechaniker auch über spirituelle und freiheitliche Dinge rede, gerade so wie es aus mir heraus will, und er sich als ebenso denkend entpuppt und mir den Vergaser samt Einbau im Tausch gegen mein Buch quasi schenkt). 

Ich lerne daraus, daß ich auf jedenfall mich selbst leben muß, denn wenn ich etwas nicht wirklich möchte, geschieht es - heutzutage - schneller und vehementer, daß sich die befürchteten Ereignisse einstellen und sich gegen mich wenden. In der neuen Energie, die wir nun leben, verwirklicht sich alles schneller und stärker als früher. Und wenn ich nicht hinter dem stehe, was ich tue, wird sich der unterdrückte Gedanke realisieren wollen. Mit dementsprechenden Situationen. Hätte ich meinem Impuls gehorcht, und wäre gar nicht erst auf die Idee gekommen, in einen Urlaub zu fahren, den ich nicht wirklich will, und den ich so auch gar nicht mag, hätte ich mir viel Geld sparen können, mit welchem ich hier mit den Kindern viel Spaß gehabt hätte. Naja, so ist es eben mal wieder eine teure Erfahrung gewesen, die mir zeigt, daß es unbedingt notwendig ist authentisch zu sein. Auch wenn das schlechte Gewissen plagt, aber es hat absolut keinen Sinn etwas zu tun., das gegen die eigene Vorstellung ist. Und das gegen die eigenen Wünsche und Bedürfnisse gerichtet ist. 

In der authentischen Lebensweise wird alles klarer und einfacher. Klarer, weil ich das tue was ich wirklich will, und sich dies auch realisiert. So habe ich zum Beispiel aus heiterem Himmel eine hohe Geldsumme erhalten um das Buch in Ruhe schreiben zu können, weil es authetisch war mich um keinen anderen Job zu kümmern, sondern „knallhart“ nur zu Schreiben. Es hat geklappt.– Oder daß ich mein Herz geöffnet habe, als mir bewußt wurde, daß ich die eine Person kennenlernen möchte, die mein Leben perfekt macht – hat auch genau an diesem Abend funktioniert und trotz anfänglicher Schwierigkeiten, die wichtig waren um meine alten Prozesse aus mir rauszujagen (darüber in einem anderen Bericht mehr), jetzt zu einer Beziehung geführt haben, die derart unfassbar ist, so tief und verschmelzend, daß sich der ursprüngliche Wunsch exakt so realisiert hat. Auch das hat geklappt. So wie vieles jetzt funktioniert, wenn das Herz mit dem Geist vereint seine Bedürfnisse kundtut, den Impulsen folgt und die Ernte einfahren darf. Eines sollte bedacht sein: Wünsche aus zugrundeliegenden Mangel- oder Angstgedanken werden sich den Ängsten entsprechend realisieren. Wünsche aus der Liebe heraus werden paradiese Flüsse ins Leben ziehen. 

Jede Unterdrückung der eigenen Bedürfnisse bringt nur Ärger und Frust. Und wenn jeder so lebt wie er es aus tiefstem Herzen möchte, kann er auch dementsprechend beurteilt werden (was man ja eh tut, obwohl das so langsam mal abgeschafft werden kann). Was den persönlichen Umgang für andere Menschen leichter macht. Kein Verstellen, Hofieren oder Lügen mehr vonnöten. Abgesehen davon, daß es einem selbst dabei gut geht. Und was kann dagegen schon angeführt werden? 

Herzensgrüße, Mario Walz

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