Schuld
Was ist Schuld, und wie gehen wir als Menschen, die auf dieser Erde leben, damit um? Diese Frage, deren Antwort aber ein komplettes Buch füllen würde, versuche ich kurz in folgenden Sätzen zu beantworten:
Es gibt mehrere Ebenen, die zu vermischen zu Verständnisproblemen führen würde.
Zum einen, ganz oben jenseits des menschlichen Dramas: ES GIBT KEINE SCHULD.
Weil es nichts gibt, was wir als göttliche Wesen uns gegenseitig antun könnten, ohne daß der Andere dem Tun zustimmt. Krass, ich weiß, doch auf einer seelischen Ebene - über dem bloßen verstandesgeprägten Menschsein - ist es dennoch so.
Beobachtbar auch durch wissenschaftliche Studien, die beweisen, daß wir mit unseren Reaktionen tatsächlich der Zeit "hinterherhinken", was wiederum impliziert, daß wir uns entscheiden können, welche Erfahrungen wir in bestimmten Situationen zu machen bereit sind. Unfälle, das nicht Erkennen gefährlicher Situationen, das Zusammentreffen mit Menschen, die uns nicht gut tun, und all die anderen Dinge, die durch das nicht Beachten der eigenen Intuition entstehen, die uns zB. vor Gefahren warnt, etc etc etc.
Auf der anderen Seite, ist die "böse" Kraft, meist jene, welche etwas "Gutes" schafft.
Wer kennt diesen berühmten Spruch nicht, und es ist schwer anzunehmen, aber es stimmt.
Selbst furchtbare Erlebnisse können zu einer Heilung führen, die wiederum noch tiefere Bewußtseinöffnungen initiiert, was nicht passieren würde, wenn das "Böse" nicht passiert wäre. Weswegen – auf einer höherer Ebene, jenseits des bloßen Menschseins - der Täter ein lieber Freund ist, der sich bereit erklärt Böses zu tun, um mir eine spezielle Erfahrung zu verschaffen.
Zudem organisieren wir uns bestimmte Situationen im Vorfeld, bevor wir unsere Inkarnation antreten. Durch den Schleier des Vergessens vergessen wir natürlich unsere ursprüngliche Absicht und kleben in der unübersichtlichen Ebene des normalen Menschseins. Meist ohne bewußt zu sein, was wirklich um uns herum passiert und warum besondere Situationen nun gerade mein Leben belästigen...
Den Überblick erhält man übrigens durch intensives Insichhineinspüren und dem Lauschen und Vertrauen der RICHTIGEN (!!!) inneren Stimme.
Auf der Ebene des rationalen Menschleins ist Schuld eine Erfindung gewisser Mächte, um den Mensch klein zu halten, um seine Freiheit und sein Wissen im Zaum zu halten.
Das mag ja bei größeren und wahrlich unmenschlichen Taten eine gewisse Zeit angebracht sein, wurde aber über alle Maßen vertieft, daß wir uns schon schuldig fühlen, wenn wir bloß unseren eigenen Gefühlen und Bedürfnissen folgen.
Mittlerweile ist es wichtiger, daß es den Anderen besser geht als mir selbst, was natürlich nett und sozial ist, aber dazu führt, daß das ICH nach und nach kränker und ohne Selbstwert dasteht, daß es sich selbst nicht mehr lieben kann und die Spirale von Krankheit und Siechtum initiiert.
Ein Schuß nach hinten.
Auf einer Zwischenebene mag Schuld etwas sein, das wir im Aktion-Reaktionsystem, (kann man auch neudeutsch Karma nennen) als treibende Kraft erfahren, die uns irgendwann mal die andere Seite der ausgelösten Tat erleben läßt.
Nicht unbedingt am selben Menschen oder derselben Gruppe, manchmal nicht einmal in diesem Leben, aber solange man sich diesem übergeordneten System eingliedert, kommt der Schlag irgendwann mal zurück.
Wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es heraus....
Ein schlechtes Gewissen zu haben, ist meist ein Zeichen dafür, daß wir unseren eigenen Weg gegangen sind, dies aber irgendwie bereuen (obwohl dem nicht so sein sollte), und nun der eigene Verstand (ein Angestellter des eingebleuten äusseren Gedankensystems von Gesellschaft, Politik und Religion) sich über die innere Stimme ärgert und mit dem Getanen hadert.
Es ist jetzt aber Zeit, sich über das Äussere hinwegzusetzen und dem eigenen Wesen Liebe und Vertrauen zu schenken. Das klingt nach Egoismus, und das soll es auch sein.
Nur muß der gesunde Egoismus nicht auf Kosten anderen ausgetragen werden, man kann schon im Vorfeld seine Wahrheit kundtun, und Ehrlichkeit ist für viele zwar ein furchtbares und nicht erwünschtes Gut, würde aber vieles einfacher machen.
Wenn wir grundsätzlich unserer Intuition folgen, kommen wir kaum in Situationen, die sich nachher als unerwünscht herausstellen, und die durch das rückgängig machen der vorschnellen Entscheidung wiederum Verletzungen an sich oder anderen auslösen.
Im Umkehrschluß sollte jeder die Gefühle des anderen akzeptieren, auch wenn sie nicht ins eigene Konzept passen.
Insbesondere bei Beziehungen, wo sich so mancher verstellt um den andern nicht zu verletzen und sich selbst dadurch umso mehr verletzt, was irgendwann dazu führt, daß diese unterdrückte Blase platzt und dann weine große Verletzung stattfindet, die dann wiederum einen Schuldigen sucht!
Auch darüber gäbe es jetzt viel mehr zu schreiben.. :-)
Das Problem ist die Mischung der Ebenen.
Klar bin ich selbst "schuld" an dem was mir passiert, was aber im gelebten Miteinander dennoch kein Freischein für den Täter sein darf.
Aber wenn sich jeder frei und selbstverantwortlich und mitfühlend (zunächst sich selbst gegenüber!!!) zeigt, würde sich dahingehend vieles ändern.
Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu ...
Das Gesetz der Resonanz bringt dann genau dies Tun, welches Du hinausgibst wieder in dein Leben zurück ...
Es geht also darum sich frei zu machen von äusseren Zwängen und gesellschaftlichen Vorstellungen, die das eigene Wesen beschränken. Damit ich erstmal frei von einer falschen Schuld werde. Es gilt auch hier die absolute Trennung dessen, was in mir passiert und gefühlt wird und dem was von aussen in mich hineinprojeziert wird, und was ich eventuell als mein eigenes Gefühl anerkenne.
Wenn die aufoktroyierte Schuld als äussere Kraft erkannt ist, kann ich mich daran machen herauszufinden wo ich persönliche Schuld in mir trage.
Um zu Erkennen, was in mir geheilt werden sollte, um auch davon frei zu werden.
Wenn wir unser selbst bewußt sind, wenn wir unsere Taten als selbst bestimmte und tatsächlich selbst gewollte Taten erkennen, wenn wir unsere unschöne und dunkle Seite endlcih annehmenund akzeptieren können, benötigen wir keine Schuld mehr, denn wir folgen unserem inneren Stern.
Und wenn wir uns als ein facettenreiches, auch mal übelgelauntes oder dunkles Wesen annehmen, werden sich die Situationen, die derart unterdrückte Gefühle ins meine Aussenwelt projezieren, geringer werden und verschwinden.
Wenn wir durch unsere tiefste Ehrlichkeit andere verletzen sollten, ist dem leider so.
Denn sich selbst zu verleugnen um später eine Situation herzustellen, die diese Selbstverleugnung wieder geraderückt, wird viel größere Verletzungen auslösen als die sofortige Umsetzung des inneren tatsächlichen Gefühles.
Schuld ist eine Erfindung, kann aber als richtungsweisender Pfeil zu einer Heilung fungieren. Sich in der Schuldfrage zu suhlen ist unproduktiv und verstärkt die negative Energie.
Das soll nun kein Freischein für Verbrechen und andere Verletzungsmöglichkeiten sein, wie gesagt: es gilt die Ebenen zu wahren.
Aber das System funktioniert zur Zeit eben so, weil wir es gewohnt sind in Täter/Opferkategorien zu denken und uns dementsprechend diese Welt genauso erschaffen.
Und deswegen von Schuld und Unschuld sprechen.
Wenn wir es jedoch schaffen, die Zukunft zu verändern und unser Miteinander in eine bewußte, selbstverantwortliche und freie Weise evolutionieren können, wird sich dies System auflösen und verschwinden.
Es wird uns bewußt sein, daß alles, was wir erleben, selbst erschaffen. Dementsprechend gibt es keine Schuldigen von aussen, sondern nur noch Realisatoren meiner Lebensvorstellung oder inneren Wünsche (auch wenn wir uns diese Wünsche in bewußtem Zustand nie wünschen würden ...! )
Übrigens haben wir Deutschen die Schuldfrage zur Kernfrage aller Lösungsversuche erhoben, was uns eher behindert als vorantreibt.
Im Prinzip ist es doch egal wie und durch wen was passiert ist, die Energie, die in die Entlarvung gesteckt wird, könnte in der Lösung viel mehr bewirken!!
Schuldig oder unschuldig, Mario Walz